Unser Theater
Das Neue Theater Burgau ist ein freies, professionelles Theater mit ganzjährigem Spielplan und eigenem Spielort.
„Als wir im Frühsommer 2005 mit den Proben für Kleists „zerbrochenen Krug“ im Kramerhof begannen, ahnten wir nicht, dass wir damit den Grundstein für ein Theater in Burgau legen würden. Der Zuspruch des Publikums brachte uns auf die Idee weiterhin im Kramerhof Theater zu spielen und sein Besitzer Christian Doll, ließ uns in seinem Hof frei gewähren.“
Als Yasemin Kont und Dörte Trauzeddel 2004 an der Akademie für darstellende Kunst in Ulm gemeinsam ihre Schauspielausbildung abschließen, fehlte es zwar beiden an einem Engagement am Theater, aber nicht an Kreativität und Begeisterung für die Bühne. So planten sie eine eigene Theaterproduktion. Sie fanden im Kramerhof einen Spielort und in Burgau und Umgebung ein interessiertes Publikum und entschlossen sich, das „KramerHofTheater“ zu gründen, in dem in den folgenden Jahren etwa 25 Inszenierungen entstanden; und das unter nicht gerade einfachen Bedingungen.
„Der Kramerhof, der uns zwar künstlerisch eine Heimat bot, war im Winter eiskalt und so probierten wir oft in Schneestiefeln und dicken Anoraks die „heißesten Szenen“. Es mangelte an Geld. Für Plakate, Bühnenbild oder Kostüme gab es praktisch kein Budget, dafür aber manchmal überraschende Spenden oder Menschen, die mit viel Idealismus für uns bauten, entwarfen, fotografierten, nähten, malten und vieles mehr.“
Der Erfolg der ersten Inszenierungen führte dazu, einen ganzjährigen, abwechslungsreichen Spielplan zu entwerfen mit Komödien, Revuen, zeitgenössische Stücke oder Soloabenden. Ein Glücksfall war es, dass die Schauspielerin Marion Wessely auf die beiden Theatermacherinnen traf und vom ersten Stück an das Team ergänzte. Großes Glück war es auch, dass sich um die Stammgäste Gertrud und Robert Baumeister ein enger Kreis an begeisterten Theatergängern bildete, die 2007 den Förderverein „Freunde des Kramer-Hof-Theaters“ gründeten und das Theater seither maßgeblich unterstützen. 2009 gab es auf Antrag des Fördervereins erstmals Zuschüsse von der Stadt Burgau, um deren Erhöhung der Verein alljährlich mit Erfolg im Stadtrat kämpft.
„Durch die Gründung des Fördervereins 2007 hatten wir erstmals eine Lobby, durch deren Bemühungen nach und nach auch ein finanzieller Background geschaffen wurde, ohne den wir schon lange aufgegeben hätten. Die Verbundenheit vieler Mitglieder mit unserem Theater ist groß und ihre Unterstützung unentbehrlich.“
Das Engagement des Vorsitzenden Robert Baumeister zeigte sich besonders, als 2010 klar war, dass es im Kramerhof nicht weitergehen würde und eine geeignete neue Spielstätte gesucht wurde. Schnell war der Stadel in der Tellerstraße gefunden. Die anfallenden Kosten für den Umbau zum Theater wurden durch die Sponsoren Robert Baummeister, Ernst Klimmer und Roland Thoma getragen und im Mai 2011 konnte das Haus eröffnet werden. Aus dem KramerHofTheater wurde das Neue Theater Burgau.
„Der Umzug in die Tellerstraße war für uns ein Meilenstein, erstmals hatten wir ein eigenes Haus, das nur für das Theater bestimmt war.“
Die Vorteile einer eigenen Spielstätte führten dazu, dass der Spielplan weiter ausgebaut wurde. Das Theater führte den „Kleinen großen Sonntag“ ein, um auch Familien ins Theater zu locken. Verstärkt wurde auch die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, was vor allem auf die Arbeit der Theaterpädagogin Vera Hupfauer zurückzuführen ist. Sie kam 2009 zum Team, ergänzt seit 2012 die Theaterleitung und hat sich als Theaterpädagogin, Schauspielerin und Regisseurin unentbehrlich gemacht.
2013 kam es zu einer weiteren Veränderung in der Theaterleitung: Yasemin Kont verabschiedete sich auf eigenen Wunsch vom Theater. Eine willkommene und äußerst bereichernde Erweiterung des Theaterteams gibt es seit 2015. Bettina Schulz kümmert sich seit gut einem Jahr erfolgreich um die Medienpräzens und die Werbestrategien des Theaters.
„Durch Spannungen mit unserem Vermieter wurde in den letzten Jahren klar, dass unsere Zeit in der Tellerstraße enden würde. Wir machten uns ernsthafte Sorgen um das Fortbestehen des Theaters.“
Wieder wird Robert Baumeister zum Retter in der Not und macht sich zum zweiten Mal auf Theatersuche. Als er das Gebäude in der Robert-Bosch-Straße 2 besichtigt, entschließt er sich schnell, das Objekt zu kaufen und ein Theater daraus zu machen. Es folgt ein aufwendiger Umbau. Das ehemalige Geschäft für Heimtextilien wird zum großzügigen Foyer, die Lagerhalle zum Theatersaal und das Ensemble des Neuen Theaters bekommt eine neue Heimat.
Besondere Ereignisse
2010 Teilnahme an dem Treffen der bayrischen Privattheater in Wasserburg mit der Revue „Deutschland – kein Wintermärchen“.
2012 richtete das Neue Theater Burgau die schwäbischen Theatertage aus.
2013 erhielt das Neue Theater Burgau den Intergrationspreis des Bezirkes Schwaben für die Produktion „Mauern-Duvarlar – ein deutsch-türkisches Sommermärchen“.
2014 „Ein Sommernachtsraum“ OpenAir-Inszenierung in der Klosteranlage von Wettenhausen als Mehrgenerationentheater, gefördert durch das bayrische Ministerium für Bildung und den Bezirk Schwaben.
2016 Umzug in die Spielstätte in der Robert-Bosch-Straße
2021 plant das Neue Theater Burgau ein Stück über die Geschichte Burgaus "Adelheid - Markgräfin von Burgau", das über den Kulturfonds Bayern und der Bezirk-Schwaben-Stiftung gefördert ist.
Theaterleitung seit 2012
Dörte Trauzeddel und Vera Hupfauer